Samstag, 8. November 2008
Lange Nacht der Forschung – eine Reise in die interessantesten Wissensgebiete
Heute besuchte ich einige Stationen in der Langen Nacht der Forschung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Einige Stationen waren äußerst interessant.

Als erste Station nahm ich jene über das Biofeedback in Angriff. Dabei konnte ich neue Erkenntnisse über die Verwendung dieser Hilfsmittel am Beispiel eines Lügendetektors gewinnen. Da ich in meiner aktiven Berufslaufbahn bei der Justiz beschäftigt war, könnte diese Einrichtung bei der Wahrheitsfindung von ZeugInnenaussagen sehr dienlich sein. Die einzelnen Kurven, die sich am Computer ergeben, wenn die Wahrheit bei einer gestellten Frage verschwiegen oder generell die Unwahrheit gesagt wurde, zeigen sehr deutlich, wie sich der Körper unterschiedlich verhält. Dabei kann man erkennen, ob nun wirklich wahrheitsgemäß geantwortet wurde oder nicht.

Die zweite Station war jene, bei welcher erklärt wurde, wie eine mittelalterliche Burg entsteht. Man konnte erkennen, wie die Baumeister damals die Planung, die Berechnung der einzelnen Werte wie zum Beispiel die Fläche des Grundrisses oder jener, welche die einzelnen Räume und Gemächer ergeben, durchgeführt wurde. So wurde die so genannte Zwölf-Knoten-Schnur nicht etwa im Mittelalter erfunden, sondern bereits von Pythagoras, einem der wohl berühmtesten (und für die SchülerInnen auch berüchtigtsten) griechischen MathematikerInnen. Es wurde gezeigt, wie man mit diesem Gerät ein Dreieck in allen Variationen konstruiert oder wie man Berechnungen damit durchführt. Auch wurden mittelalterliche Werkzeuge, wie Setzwaage, Spitzzirkel und Messlatte, vorgeführt und erklärt. Dieses Projekt wird im nächsten Jahr in Friesach in Angriff genommen werden. Weiters wurde ein Schaukampf vorgeführt, bei dem Techniken beim Ringen, mit dem Dolch, dem langen und kurzen Schwert gezeigt und erklärt wurden. Ausstellungsstücke, die aus dem Mittelalter stammten, konnte man ebenfalls bewundern. Ein russisches Roulette, bei welchen man jedoch keine Chance hatte, zu gewinnen, gab es auch. Lustigerweise musste man mit zwei Würfeln mindestens zwei Punkte zusammenbringen, was natürlich jede/r schaffen konnte. Auch diese Station war in geschichtlicher Hinsicht und auch sonst sehr lehrreich und interessant.

Die dritte Station, wo ich aktiv wurde, war jene der Slawistik. Die russische Literatur wurde im so genannten russischen Roulette, bei welchem man allerdings nicht Gefahr laufen konnte, zu verlieren, den BesucherInnen näher gebracht. Vier Teilbereiche waren insgesamt zu absolvieren, der zweite, den ich absolvierte, war einer, wo ich in kyrillischer Schrift meinen Vornamen schreiben musste. Diese Schrift einmal auszuprobieren, war ein Erlebnis. Teil drei befasste sich mit der slowenischen Sprache, es mussten Wörter auf Deutsch und Slowenisch gefunden werden. Dabei handelte es sich um Mehlspeisen, wie zum Beispiel Potica. Beim letzten Abschnitt ging es darum, slawische Länder in einer Europalandkarte richtig einzuordnen. Man kann also erkennen, dass auch das Studium der Sprachen äußerst interessant gestaltet werden kann. Der einzige Kritikpunkt, den ich in meinem Artikel anbringen muss, ist jener, dass wir, meine Gattin, meine zwei Enkelkinder und ich, nach Absolvierung aller Bereiche im Slawistiksaal fast nichts mehr am Buffet und auch keine Preise mehr bekommen konnten, denn besonders meine zwei Enkerln hätten sich sicherlich über kleine Preise gefreut.

Die letzte Station führte in das Gebiet der Biologie. Es handelte von den Bienen. Dabei wurde gezeigt, wie das Leben dieser sehr nützlichen Insekten abläuft und wie die Erzeugung des Honigs und des Bienenwachses vor sich geht. Auch ein sehr interessanter Studienzweig, bei welchem man viel und vor allem vielfältig lernen kann. Denn die Biologie befasst sich nicht nur mit diesem Thema, sondern auch unter anderem mit Botanik, Biochemie, der Anatomie, d.h. die Lehre vom menschlichen Körper etc.

Meine Enkelin Melissa besuchte dann noch eine Station, wo sie sehen konnte, wie man sich für die Bühne aufwärmen kann und konnte ebenfalls einige Erkenntnisse für sich buchen.

Alles in allem, die Lange Nacht der Forschung war überaus interessant und lehrreich, man konnte, wenn man genügend Zeit hatte, viele Erkenntnisse in den verschiedensten Studienzweigen sammeln und auch sehr umfangreiche Informationen über die gesamten Angebote der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Ich hoffe sehr, dass es im nächsten Jahr ebenfalls solch eine Veranstaltung gibt.

Manfred KIEREPKA

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Russisches Roulette
Sehr geehrter Herr Kierepka!
Danke für Ihren Beitrag über die Station des Instituts für Slawistik. Es freut mich, dass Ihnen unser Spiel gefallen hat. Den Wermutstropfen der verpassten Geschenke würden wir gerne wettmachen: Bitte kommen Sie am Institut vorbei und holen Sie sich nachträglich einen Preis! Wenn möglich, melden Sie sich aber vorher bei mir (auch auf dem Anrufbeantworter), damit alles vorbereitet ist.
Ursula Doleschal, Institutsvorständin
0463 2700 2611

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