Samstag, 8. November 2008
Einmal ein Mann zu sein
Wie würde ich als Mann aussehen? Diese Frage machte mich schon
während der Madness, der 30-Sekunden-Präsentation der einzelnen Stände, neugierig.
Schon wenige Minuten später verwandelte ich mich in der Aula mithilfe des GenderMorphings in einen Mann. Dieses bildbearbeitende Programm rechnete meine weiblichen Gesichtszüge in männliche um und visualisierte sie.
Von meiner männlichen Attraktivität verblüfft, fragte ich mich im darauf folgenden Moment, wie wohl mein Leben als Mann ausschauen würde.
Die Präsentationen am Stand U27 gaben mir die Antwort auf all meine Fragen. Wenn ich ein Mann wäre, hätte ich nicht 65% unbezahlte geleistete Arbeitszeit, meine Lebenserwartung würde allerdings nur bei 77,1 Jahren und nicht bei 82,7 Jahren liegen. Meine Chancen einen Sitz im Parlament zu ergattern, wären hingegen ziemlich hoch, da der Frauenanteil dort nur bei 17,3 % liegt. Diese Studienergebnisse wurden mir auf vielen Grafiken, Schwarz auf Weiß und auch in Farbe gezeigt/präsentiert.
Noch ganz verwirrt von meinem Rollenwechsel, entdeckte ich die Plakatwände zum Wahlfachstudium „Gender Studies“. Sie gaben Aufschluss über die Relevanz dieser Studienrichtug und darüber, wie die Situation von Frauen an den Universitäten in Österreich aussieht. Thematisiert wurde hierbei auch die so genannte „gläsernen Decke“, die verhindert, dass Frauen an Universitäten in Führungspositionen gelangen.
Wer weiß, vielleicht finde ich mich schon nächstes Semester in einer Vorlesung der Gender Studies wieder, um noch mehr zu erfahren, ob wir von Natur aus Frauen und Männer sind…

RKCH

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